Hohe Stromkosten sind häufig ein Argument, nicht auf die fortschrittliche und sparsame Wärmepumpe zu setzen. Doch auch dafür bietet Oliver Temm Lösungen, die der zertifizierte Energieberater im Beitrag erläutert.
Das Heizen mit Wärmepumpen erfreut sich zwischenzeitlich auch in Deutschland immer größerer Beliebtheit. Kein Wunder, ist die Wärmepumpe die effektivste und effizienteste Art zu heizen. Vor allem in der Kombination mit einer Photovoltaik-Anlage. Doch auch ohne Eigenstrom erzeugt sie aus einer Kilowattstunde Strom im Durchschnitt 3,5 bis 5 kWh Heizenergie. Um die Wärmepumpe auch ohne eigenen Solarstrom kosteneffizient zu betreiben, bieten die Stromversorger neben dem klassischen Tarif für den Haushaltsstrom auch spezielle Wärmepumpenstromtarife, die günstiger sind. „Der Grund für den niedrigeren Preis ist die gleichmäßige Stromabnahme von Wärmepumpen, die das Stromnetz entlastet“, erklärt Oliver Temm. Hier komme Paragraph 14a im EnWG zum Tragen.
Eine zweite Möglichkeit sind dynamische Stromtarife. Auch damit Stromtarifen kennt sich das Haustechnikunternehmen mit Sitz in der Region Mansfelder-Land Südharz aus und bietet sie seinen Kunden. „Dazu beraten wir natürlich anbieterneutral, denn wir wollen für unsere Kundinnen und Kunden die beste Lösung.“
Wann lohnt sich ein Wärmepumpenstromtarif
„Ein spezieller Wärmepumpen-Stromtarif lohnt sich ab einem jährlichen Stromverbrauch von über 3.000 kWh und wenn keine PV-Anlage aus baulichen Gründen möglich ist. Dann ist er sinnvoll, da die niedrigeren Strompreise spürbare Einsparungen ermöglichen“, so Temm. Bei 4.800 kWh Stromverbrauch der Wärmepumpe beispielsweise können das durchaus 480 Euro pro Jahr sein, legt man einen Preisunterschied von 10 Cent zu Grunde, der durchaus realistisch ist bei einem Arbeitspreis von knapp unter 23 Cent (Preisauskunft 3. Februar 2025 über Tarifvergleichsportal).
Welche Voraussetzungen gibt es für diese Wärmepumpenstromtarife
Im Grunde gibt es drei Voraussetzungen, um einen Wärmepumpenstromtarif nutzen zu können. „Die Wärmepumpe benötigt einen extra Stromzähler, heutzutage einen Smart Meter“, sagt Oliver Temm. Mit diesem Smartmeter könne der Energieversorger die Stromversorgung im Bedarfsfall absenken oder unterbrechen, um das Netz zu entlasten. „Das bedeutet die Wärmepumpe muss steuerbar sein, in der Fachsprache SG-Ready.“ Die Unterbrechungen oder das Absenken der Leistung geschehe in der Regel nur für kurze Zeiträume und zu bestimmten Tageszeiten.
Die dritte Voraussetzung für die Umstellung auf einen Wärmepumpenstromtarif ist der passende Zählerschrank. „In der Regel prüfen wir das bereits bei der Planung und beraten entsprechend.“ Denn auch das seien noch einmal Kostenfaktoren, die mit darüber entscheiden, ob sich die zu erwartende Ersparnis rechnet.
Paragraph 14a im Energiewirtschaftsgesetz (EnWG) regelt Umgang mit „steuerbaren Verbrauchseinrichtungen“ neu
Seit Jahresbeginn 2025 ist er in Kraft der Paragraph 14a (EnWG), der den Umgang mit diesen steuerbaren Verbrauchseinrichtungen neu regelt und der es auch ermöglicht durch Reduzierung des Netzentgeltes etwa das e-Auto zu günstigeren Konditionen zu laden. „Als Gegenleistung für die Steuerbarkeit dieser Anlagen wird das Netzentgelt reduziert“, so Oliver Temm. Wie hoch die Einsparung ist, darüber informieren die jeweiligen Netzbetreiber. „An unserem Standort ist das beispielsweise die Mitteldeutsche Netzgesellschaft Strom mbH. Unter www.vnbdigital.de kann das jeder und jede selbst herausfinden. Einfach die Adresse eingeben.“
Dynamische Stromtarife: Eine weitere Möglichkeit
Mit modernen Stromzählern (Smartmeter), einem intelligenten Energiemanagementsystem und einem entsprechenden smarten Tarif ist es möglich, stets vom günstigsten Strompreis am Markt (Spotmarkt) zu profitieren. Das Prinzip dabei ist ganz einfach. „Wird gerade besonders viel Strom aus Wind- und Sonnenenergie produziert oder sehr wenig verbraucht, wie beispielsweise nachmittags oder nachts, wenn die meisten Menschen bei der Arbeit sind oder schlafen, ist der Strom besonders günstig“, so Oliver Temm. Dann kann er an der Börse zu einem niedrigen Tarif eingekauft werden. Damit lässt sich dann die Wärmepumpe betreiben. „Mit unserer Energiemanagementsoftware vernetzen wir die Geräte so miteinander, dass sie automatisch zu diesem günstigen Zeitpunkt mit dem Strom gespeist bzw. betrieben werden“, erklärt Oliver Temm. Er weist jedoch darauf hin, dass es aktuell gerade im Winter noch zu großen Preisschwankungen kommen kann. Das werde sich allerdings in Folge des Ausbaus der Akku-Infrastruktur lösen.